Das nervt, besonders nach dem Eco-Programm.
Gerüche bauen sich unbemerkt auf. Fett, Stärke und Eiweiß haften in Filtern, Dichtungen und Sprüharmen. Mit wenig Aufwand lässt sich das stoppen – ohne Spezialreiniger, ohne Plastikduftsteine.
Warum die spülmaschine muffig riecht
Im Alltag spülen viele im Eco-Modus. Die Temperaturen liegen dann meist unter 55 Grad. Das spart Energie, lässt aber Fettfilme und Speisereste länger im System. In warm-feuchter Umgebung bilden sich Biofilme. Bakterien und Hefen zersetzen organisches Material. So entsteht der typische Kellergeruch.
Auch Kalk spielt mit. Er setzt sich an Heizelementen, Sprüharmen und im Innenraum ab. Auf rauen Flächen bleiben Reste besser haften. Das verschärft die Geruchsbildung, vor allem bei hartem Wasser.
Geruch kommt selten von der Maschine selbst. Fast immer sind Biofilm, Fett und lauwarme, lange Laufzeiten die Ursache.
Das hausmittel, das wirklich wirkt
Ein Mix aus Küchenresten und Vorratsschrank löst das Problem zuverlässig: Orangenschalen und einfacher Haushaltsessig. Beides neutralisiert Gerüche, löst Fett und hinterlässt einen frischen Duft. Praktisch wird die Kombination als Eiswürfel. Das dosiert die Säure, schützt Dichtungen und wirkt dort, wo es zählt.
So geht’s schritt für schritt
- Orangenschalen in kleine Stücke schneiden. Dicke weiße Häute möglichst entfernen.
- Eine Eiswürfelform füllen. Jede Kammer nur zu einem Drittel mit Schalen belegen.
- Mit klarem Haushaltsessig auffüllen. Apfelessig geht auch, wirkt aber milder.
- Zwei bis drei Stunden einfrieren, bis feste Würfel entstehen.
- Einen Würfel in den Besteckkorb legen oder auf den Boden der leeren Maschine geben.
- Ein Pflege- oder Leerlaufprogramm starten. 60 Grad oder mehr erzielen den besten Effekt.
Der Essig löst Kalk, hemmt Keime und neutralisiert Amine und Schwefelverbindungen. Die Orangenschale bringt Limonen und natürliche Öle ein. Sie binden Gerüche und sorgen für Frische, ohne künstliche Parfüms.
Ein Eiswürfel pro Pflegegang reicht. Mehr bringt kaum zusätzlichen Nutzen und erhöht nur die Säurelast.
Wie oft anwenden
Bei Vielnutzung alle zwei bis drei Wochen. Bei Singlehaushalten einmal im Monat. Nach stark riechenden Einsätzen, etwa Fisch oder Zwiebeln, sofort einen kurzen Pflegegang starten. Wer selten spült, sollte die Tür einen Spalt offen lassen. Das verringert stehende Feuchte und stoppt Muff.
Alternativen ohne chemiekeule
Nicht jede Küche hat gerade Orangen im Haus. Diese Mittel leisten Ähnliches – jeweils mit einem eigenen Schwerpunkt.
| Mittel | Wirkung | Anwendung | Geeignet für |
|---|---|---|---|
| Natron (Backpulver, reines Natriumhydrogencarbonat) | Bindet Gerüche, schwach entfettend | 2 EL in den Innenraum streuen, Kurzprogramm laufen lassen | Schnelle Geruchsneutralisation |
| Zitronensäure | Entkalkt kraftvoll, leicht desinfizierend | 2–3 EL Pulver im leeren Gerät, 60–70 Grad | Hartes Wasser, Kalkränder |
| Essig pur (verdünnt) | Entkalkt, neutralisiert Gerüche | 200 ml in eine Schüssel auf den Oberkorb stellen, heißes Programm | Regelpflege, günstige Lösung |
| Orangen-/Zitronenschalen | Frischer Duft, leichte Fettlösung | In den Besteckkorb, mit normaler Ladung mitspülen | Duftauffrischung zwischendurch |
Wartung, die gerüche verhindert
Kurztricks helfen. Dauerhaft sauber bleibt die Maschine, wenn ein paar Routinen sitzen. Sie kosten Minuten, sparen Ärger.
- Filtereinsatz wöchentlich ausspülen. Warmes Wasser, eine alte Zahnbürste, fertig.
- Sprüharme einmal im Monat abnehmen. Düsenlöcher mit Holzstäbchen freipulen.
- Dichtungen und Türfalz mit einem Tuch und etwas Essigreiniger abwischen.
- Auffangrinne am Türboden kontrollieren. Stehendes Wasser abtupfen, Krümel entfernen.
- Ein heißes Programm (70 Grad) monatlich fahren. Das baut Biofilm ab.
- Wasserhärte am Gerät korrekt einstellen. Regeneriersalz und Klarspüler passend dosieren.
Ein Hygiene- oder 70-Grad-Zyklus pro Monat wirkt wie ein Reset: weniger Biofilm, weniger Geruch, bessere Spülergebnisse.
Was sie vermeiden sollten
Zu viel Säure schadet langfristig. Hochkonzentrierter Essig in großen Mengen kann Gummi altern lassen. Die Eiswürfel-Methode dosiert moderat. Das schützt Dichtungen und Korbrollen.
Niemals Essig mit chlorhaltigen Reinigern kombinieren. Es kann reizende Dämpfe geben. In Spülmaschinen steckt Chlor selten, in manchem Bad- oder Schimmelmittel aber schon. Also getrennt verwenden.
Aluminium und unlackiertes Gusseisen nicht mit stark sauren Pflegegängen fahren. Beides kann fleckig werden. Solche Teile lieber von Hand reinigen.
Geruch weg, energie im Blick
Das Eco-Programm spart Strom und Wasser. Niedrige Temperaturen lassen aber schneller Biofilm wachsen. Ein Kompromiss klappt: Alltag im Eco-Modus, einmal im Monat ein heißer Reinigungszyklus mit Essig-Orangenwürfel. So bleiben Verbrauchswerte niedrig und die Hygiene stabil.
Wer häufig kaltes Vorspülen nutzt, spült Fette auf Geschirr und Filter nur an. Besser Essensreste trocken abstreifen und direkt normal spülen. Das verhindert Gerüche und spart Wasser.
Wenn es trotzdem weiter riecht
Hält der Muff trotz Pflege an, liegt die Ursache manchmal hinter dem Gerät. Der Siphon kann verschmutzt sein, das Ablaufschlauchgefälle nicht stimmen, oder die Rückstauklappe klemmt. Ein kurzer Check am Anschluss beseitigt oft das Übel. Auch eine teilweise verstopfte Luftfalle stört den Wasserstand und fördert Ablagerungen. Das kann der Kundendienst prüfen.
Ein weiterer Kandidat: zu lang geschlossene Tür. Wer die Maschine erst nach zwei Tagen startet, hält Feuchtigkeit und Reste fest. Tür nach dem letzten Spülgang leicht geöffnet lassen. Das trocknet die Dichtungen und senkt die Keimzahl.
Küchenpraxis, die lange hält
Die Essig-Orangenwürfel lassen sich auf Vorrat produzieren. Einmal im Monat ein Blech einfrieren, in einen Behälter umfüllen, fertig. Das kostet Centbeträge und schafft eine Routine. Wer keine Zitrusfrüchte mag, nutzt Zitronenmelisse oder Kaffeesatz in einem feinen Beutel als Zwischenduft. Das frischt den Innenraum beim nächsten Gang auf, ersetzt aber nicht den Pflegezyklus.
Wer neue Geräte kauft, sollte auf zugängliche Filter, abnehmbare Sprüharme und ein ausgewiesenes Pflegeprogramm achten. Solche Details sparen später Zeit. Wasserhärte und Salzverbrauch lassen sich dann sauber einstellen. Das verlängert die Lebensdauer spürbar.








